2 - Business Intelligence - Getriebener der Transformation
Die Business Intelligence muss sich an die Veränderungen des Unternehmens anpassen, damit sie dauerhaft kontinuierlich effizient und effektiv die Unternehmenssteuerung unterstützt. Dementsprechend muss die BI sich permanent einem Wandel unterziehen. Die Anforderungen Rahmenbedingungen an diese Veränderungen werden im folgenden Kapitel behandelt.
Anforderungen und Rahmenbedingungen an die Transformation der BI
Für eine erfolgreiche Transformation der Business Intelligence von einem Anfangszustand in einen neuen Zielzustand müssen die Anforderungen, Rahmenparameter und die Erfolgskriterien festgelegt werden. Diese sollten sowohl technische, fachliche, organisatorische als auch budgetäre Sichten berücksichtigen.
Anforderungen / Rahmenbedingungen an die Transformation
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kontinuierlicher Prozess: Transformation ist ein kontinuierlicher Prozess, da permanent Veränderungen einwirken
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Verankerung von Regelaufgaben: Regelmäßig wiederkehrende Aufgaben, sowie dauerhaft notwendige Verantwortlichkeiten müssen in der Organisation verankert werden.
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Transparenz:
Schaffung einer permanenten Transparenz über Ist-Zustand, Soll-Zustand
und die aktuellen Veränderungen, sowohl für technologisch, fachlich als
auch organisatorisch
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Budgetmanagement:
Das Budget welches in die BI fließt wird 'aktiv' gemanaged, so dass das
Risiko sowohl für eine Unterfinanzierung als auch für eine
Überfinanzierung gering ist.
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Nutzenoptimierung,
d.h. nicht mehr benötigte Verwendungszwecke, BI-Tools, Quellsysteme,
Daten usw. müssen permanent abgemanaged werden.
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Kosteneffizienz, d.h. nur unbedingt notwendige Anpassungen sollen durchgeführt.
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BI-Portfolio: Der Inhalt der BI und die Verwendungszwecke müssen eindeutig definiert sein (in Scope, out of Scope) (siehe unten*)
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Fachliches und technisches Zielbild: Da ein Unternehmen permanent Veränderungen ausgesetzt ist, muss auch das Ziel permanent angepasst werden.
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Verantwortungsmodell: Die Sicherstellung, dass die Verantwortung (Inhalt, Qualität, Nutzen, Kosten) für alle Elemente der BI (insbesondere Daten, Verwendungszwecke, Systeme) definiert und auch gelebt wird ist ein kontinuierlicher Prozess.
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Antifragilität: zukunftssicherer Umbau, d.h. Veränderungen in der Zukunft müssen
berücksichtigt werden, d.h nicht Robustheit sondern Antifragilität bzw.
Anpassungsfähigkeit wird verlangt. (dbd. Zitat)
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Unabhängigkeit von Verwendungszwecken, d.h. Verwendungszwecke können flexibel hinzugefügt aber auch abgemaneged werden.
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Unabhängigkeit
von den transaktionalen Quellsystemen, d.h. neue Quellsysteme müssen
flexibel angebunden werden können aber auch abgemanged werden können.
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Unabhängigkeit
von organisatorischen Veränderungen. Organisatorische Veränderungen
können zu Anpassungen der Verwendungszwecke führen, sollten aber keinen
großen Einfluss auf die gesamte Business Intelligence im Unternehmen
haben.
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Unabhängigkeit von Technologien, d.h. die Ist-Landschaft
und die Zielarchitektur der BI sollte von der eingesetzten Technologie
unabhängig sein. Einzig einige Verwendungszwecke könnten durch den
Einsatz bestimmter Technologien profitieren, z.B. Planung und Data
Mining.
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Unabhängigkeit vom IT-Betreibermodell, d.h. sowohl Offshore, Nearschore, Outsourcing als auch Self Service BI sollte die BI unterstützen können.
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Unabhängigkeit von den Geschäftsmodellen: Sowohl Standardgeschäftsmodelle
(Roter Ocean) als auch innovative Geschäftsmodelle (Blauer Ocean) müssen unterstützt werden. (dbd. Zitat)
Zeitreihenstabilität: Kernsteuerungsgrößen müssen rückwärtskompatibel sein, damit Zeitreihenanalysen konsistent sind
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Agilität / Time to Market: Veränderungen müssen entsprechend der
Veränderungsgeschwindigkeit umgesetzt werden und nicht nach starren
langlaufenden Prozessen.
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Bezug zum operativen Geschäft: Unabdingbar bei allen BI-Funktionalitäten ist, dass hinsichtlich des
Outputs immer der Bezug zu den operativen Prozessen hergestellt werden kann. Verliert man diesen Bezug über
die Verarbeitungschritte in der BI, dann ist der Output nur noch eingeschränkt nutzbar.
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--> Baukastenprinzip wäre ideal für die Business Intelligence eines Unternehmens
Fazit: Grundsätzlich haben organisatorische Anforderungen und Rahmenbedingungen einen erheblich größeren Einfluss (Effektivität und Effizienz) auf die Business Intelligence im Unternehmen als beispielsweise die technischen Anforderungen und Rahmenbedingungen. D.h. die Umsatzung von Referenzarchitekturen, der Einsatz innovativer Datenbanktechnologien (SQL, NoSQL, OLAP, InMemory, ...), innovative Hardware, On- / Off-Shore für Entwicklung /Betrieb sind zwar Einflussgrößen auf die Business Intelligence, aber definitiv nicht entscheidene Einflussgrößen! Auf den Eislauf-Sport übertragen bedeutetdies:
Fachlichkeit und Organisation sind Pflicht,
Technologie und Finanzen sind die Kür.
BI-Portfolio: Unternehmenssteuerung
Die Business Intelligence für die Unternehmessteuerung beinhaltet im Groben folgende Funktionalitäten.
Vertriebssteuerung, z.B.
Kanalprofitabilität,
vertriebliches Zielemanagement
Produktsteuerung, z.B.
Produktergebnisrechnung,
ProduktLifeCycleManagement
Produktnutzungsanalysen
Kundensegmentsteuerung, z.B.
Deckungsbeitragsrechnung pro Kunde / Vertrag,
Kundenpotentialanalyse
Kundenkontaktmanagement und Kundenkampagnenmanagement
Finance- und Managementreporting
Vertriebs- und Marketing-Controlling
internes Management-Reporting, Dashboard
externes Berechtswesen
Für
das Business Process Management Management macht eine getrennte
Kosten/Nutzen-Betrachtung wenig Sinn. Jeder zu steuernde Prozess muss
einen positiven Deckungsbeitrag / Business Case aufweisen. Einen Prozess
zum Selbstzweck zu steuern ohne einen Gewinn daraus zu ziehen sollte
aus Unternehmensperspektive unterlassen werden.